Die Waldecker Bergbahn ist nicht nur ein Transportmittel, sondern ein lebendiges Stück deutscher Industriegeschichte. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1961 hat sie Millionen von Besuchern sicher und komfortabel zum majestätischen Schloss Waldeck transportiert und dabei stets ihren historischen Charme bewahrt.

Technische Fakten & Zahlen

1961 Eröffnungsjahr
650m Streckenlänge
100m Höhenunterschied
28 Gondeln (2 Personen)
360 Personen pro Stunde
1,3 Mio DM Baukosten

Die letzte Pohlig-Seilbahn

Die Waldecker Bergbahn ist die letzte erhaltene Gondelbahn des traditionellen deutschen Herstellers Pohlig aus Köln. Sie wurde unmittelbar vor der Fusion der drei großen deutschen Seilbahnbauer Pohlig-Heckel-Bleichert zu PHB im Jahr 1962 gebaut und repräsentiert damit ein wichtiges Kapitel deutscher Ingenieurskunst.

Chronik der Waldecker Bergbahn

Die Planungsphase

In den frühen 1960er Jahren wuchs der Tourismus am Edersee rasant. Das imposante Schloss Waldeck, hoch über dem See gelegen, war zwar eine Hauptattraktion, doch der steile Aufstieg von über 100 Höhenmetern war für viele Besucher beschwerlich. Die Stadt Waldeck erkannte die Notwendigkeit einer modernen Transportlösung.

1959-1960

Baubeginn und Konstruktion

Nach intensiver Planung begann die Firma Pohlig aus Köln mit dem Bau der Seilbahn. Die kurze Bauzeit von wenigen Monaten war für die damalige Zeit bemerkenswert. Die Ingenieure mussten dabei die schwierige Topografie und die Nähe zu historischen Bauwerken berücksichtigen.

1960-1961

Feierliche Eröffnung

Am 28. März 1961 wurde die Waldecker Bergbahn feierlich eröffnet. Mit Investitionskosten von 1,3 Millionen DM war es ein bedeutendes Infrastrukturprojekt für die Region. Die bunten Zweierkabinen wurden schnell zum Wahrzeichen und zur beliebten Attraktion für Einheimische und Touristen.

28. März 1961

Jahrzehnte treuer Dienst

Über die folgenden Jahrzehnte transportierte die Bergbahn zuverlässig Millionen von Passagieren. Dank perfekter Wartung und liebevoller Pflege blieb die Anlage stets in ausgezeichnetem Zustand. Die ursprünglichen Giovanola-Klemmen von Pohlig sind bis heute im Einsatz.

1961-2021

60 Jahre Jubiläum

Im Jahr 2021 feierte die Waldecker Bergbahn ihr 60-jähriges Bestehen. Neben der Westphalia Park Seilbahn ist sie heute die letzte noch existierende Pohlig-Gondelbahn mit den charakteristischen Giovanola-Klemmen - ein technisches Denkmal und lebendiges Museum zugleich.

2021

Modernisierung und Zukunft

Die Betriebsgenehmigung wurde von den Kasseler Landesbehörden um weitere zehn Jahre verlängert. Diskussionen über Modernisierung und mögliche Erweiterungen für barrierefreien Zugang und Fahrradtransport zeigen, dass die Bergbahn auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird.

2024 & Zukunft

Technische Innovation und Denkmalpflege

Die Pohlig-Tradition

Julius Pohlig gründete sein Unternehmen bereits 1873 und begann mit der Herstellung von Materialseilbahnen. Über die Jahrzehnte entwickelte sich Pohlig zu einem der führenden Seilbahnhersteller Deutschlands. Die Waldecker Bergbahn repräsentiert das letzte Kapitel dieser ruhmreichen Geschichte, bevor Pohlig 1962 mit Heckel und Bleichert zu PHB fusionierte.

Nostalgischer Charme trifft Sicherheit

Während die Waldecker Bergbahn bei ihren Passagieren mit historischem Charme und Nostalgie punktet, entspricht die Anlage selbstverständlich allen modernen Sicherheitsstandards. Die regelmäßigen Inspektionen und die vorbildliche Wartung haben dazu geführt, dass die Betriebsgenehmigung problemlos verlängert werden konnte.

Ein lebendiges Museum

Die Bergbahn ist mehr als nur ein Transportmittel - sie ist ein fahrendes Museum deutscher Ingenieurskunst. Die originalen Giovanola-Klemmen, die charakteristischen bunten Kabinen und die mechanischen Antriebssysteme aus den 1960er Jahren sind heute Raritäten und ziehen Technikbegeisterte aus ganz Europa an.

Bedeutung für den Tourismus

Seit über 60 Jahren ist die Waldecker Bergbahn ein wichtiger Motor für den Tourismus in der Region. Jährlich nutzen zehntausende Besucher die Seilbahn, um bequem zum Schloss Waldeck zu gelangen. Die Kombination aus historischer Bausubstanz, atemberaubenden Ausblicken und der Verbindung zu einem mittelalterlichen Schloss macht die Bergbahn zu einem einzigartigen Ausflugsziel.

Wussten Sie schon?

Die bunten Kabinen der Waldecker Bergbahn sind in verschiedenen Farben lackiert, damit Fahrgäste "ihre" Kabine während der Fahrt leicht wiederfinden können. Diese charmante Besonderheit hat sich seit 1961 bewährt und trägt zum unverwechselbaren Erscheinungsbild der Bergbahn bei.

Der Edersee und seine Geschichte

Die Geschichte der Waldecker Bergbahn ist untrennbar mit der Geschichte des Edersees verbunden. Die zwischen 1908 und 1914 errichtete Edertalsperre schuf mit dem Edersee Deutschlands zweitgrößten Stausee. Mit einer Länge von 28,5 Kilometern wurde der Edersee schnell zu einem beliebten Ausflugsziel.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Staumauer bei einem Bombenangriff im Jahr 1943 schwer beschädigt und noch im selben Jahr unter Einsatz von Zwangsarbeitern wieder aufgebaut. Nach dem Krieg entwickelte sich die bergige Landschaft rund um den Edersee, einschließlich des heutigen Nationalparks Kellerwald-Edersee, rasant zu einem bedeutenden Erholungsgebiet.

Die Waldecker Bergbahn wurde in dieser Phase des touristischen Aufschwungs gebaut und trug maßgeblich dazu bei, dass das hoch über dem See thronende Schloss Waldeck für alle Besucher zugänglich wurde. Das Schloss selbst stammt aus dem 12. Jahrhundert und hat der gesamten Region ihren Namen gegeben.

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❓ Häufig gestellte Fragen zur Geschichte

Wann wurde die Waldecker Bergbahn eröffnet?

Die Waldecker Bergbahn wurde am 28. März 1961 feierlich eröffnet. Die Bauzeit betrug nur wenige Monate, was für die damalige Zeit bemerkenswert war. Die Investitionskosten beliefen sich auf 1,3 Millionen DM.

Wer hat die Bergbahn gebaut?

Die Bergbahn wurde von der Firma Pohlig aus Köln gebaut, einem der führenden deutschen Seilbahnhersteller. Es ist die letzte erhaltene Pohlig-Gondelbahn mit den charakteristischen Giovanola-Klemmen, da Pohlig 1962 mit Heckel und Bleichert zu PHB fusionierte.

Warum wurde die Bergbahn gebaut?

In den 1960er Jahren wuchs der Tourismus am Edersee rasant. Das Schloss Waldeck war eine Hauptattraktion, doch der steile Aufstieg von über 100 Höhenmetern war für viele Besucher beschwerlich. Die Bergbahn sollte eine bequeme und moderne Transportlösung bieten.

Wie viele Kabinen hat die Bergbahn?

Die Waldecker Bergbahn verfügt über 28 bunte Zweierkabinen im Original-Design von 1961. Jede Kabine ist unterschiedlich farbig lackiert, damit Fahrgäste "ihre" Kabine während der Fahrt leicht wiederfinden können.

Ist die Bergbahn ein technisches Denkmal?

Ja, die Waldecker Bergbahn gilt als technisches Denkmal deutscher Ingenieurskunst. Sie ist eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen Seilbahnen Deutschlands und die letzte Pohlig-Gondelbahn mit originalen Giovanola-Klemmen.

Wie viele Personen nutzen die Bergbahn jährlich?

Seit ihrer Eröffnung 1961 hat die Waldecker Bergbahn Millionen von Passagieren befördert. In der Hauptsaison nutzen täglich mehrere tausend Besucher die Bergbahn, um bequem zum Schloss Waldeck zu gelangen.

Wird die Bergbahn noch lange in Betrieb bleiben?

Die Betriebsgenehmigung wurde von den Kasseler Landesbehörden um weitere zehn Jahre verlängert. Dank perfekter Wartung und Pflege entspricht die Anlage allen modernen Sicherheitsstandards und wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.